Als im 18. Jahrhundert zunehmende innenpolitische Spannungen die Handlungsfähigkeit der alten Eidgenossenschaft lahm zu legen drohten, schlossen sich 1761 führende Köpfe unseres Landes zur «Helvetischen Gesellschaft» zusammen. 1763 fanden sich auch die ersten Solothurner zur Tagung in Schinznach ein. Vorerst aber fehlte ein grösserer Zuzug aus den katholischen Orten. 1780 verlegte die Gesellschaft ihre Tagungen nach Olten. Jetzt war den jeweils dreitägigen Veranstaltungen deutlich mehr Erfolg beschieden. Von Olten wurden Pfarrer Philipp Bürgi und Schullehrer Felix Krug als ordentliche Mitglieder aufgenommen. Krug amtete von 1783 bis 1787 sogar als Archivar der Gesellschaft.
So trafen sich nun von 1780 bis 1794 im Gasthaus zur Krone in Olten die Vertreter der geistigen Elite der Schweiz, die sich sozusagen eine idealistische innere Erneuerung des alten Schweizertums zum Ziel gesetzt hatten, zu geschichtlichen und volkskundlichen Vorträgen und gesellschaftlichen Anlässen.

Auch Wettbewerbsarbeiten zu verschiedensten Themen wurden alljährlich ausgeschrieben. Die Versammlungen der Gesellschaft übten so auch auf das Ausland eine grosse Anziehungskraft aus. Viele vornehme und auch bedeutende Köpfe aus Kunst und Wissenschaft fanden damals den Weg an die Oltner Tagungen.
Die doch eher restaurativen Ideen der Helvetischen Gesellschaft fanden in den Köpfen der «Oltner Patrioten» allerdings kaum Nachhall. Für diese bedeutete «Freiheit» das, was die französische Revolution auf ihre Fahnen geschrieben hatte: «Liberté, Egalité, Fraternité».

Foto: Aktenstück aus der Oltner Zeit der Helvetischen Gesellschaft (Stadtarchiv Olten)