Weil der Führer der schweizerischen Arbeiterbewegung, Robert Grimm, im Generalstreik das von ihm gebildete Führungsorgan in Olten hatte zusammen treten lassen, wurde das siebenköpfige Gremium, dem übrigens kein einziger Oltner angehörte, in der Presse, sehr zum Missfallen der bürgerlichen Kreise, schlicht «Oltner Aktionskomitee» genannt. Dabei spielte Olten im Generalstreik eine eher untergeordnete Rolle, und der Streik selber verlief hier im Grunde recht friedlich. Zwar gab sich der Führer der Oltner Arbeiterschaft, Jacques Schmid (1882-1960), Redaktor an der «Neuen Freien Zeitung», der Lenin in Zürich persönlich kennen gelernt hatte, zum Kampf bereit und hoffte auf ein baldiges Ende der «kapitalistischen Klassengesellschaft».
Natürlich wurden zahlreiche Betriebe bestreikt, und der Eisenbahnverkehr kam für drei Tage fast völlig zum Erliegen. Auch verlangten und erhielten verschiedene Unternehmer militärischen Schutz für ihre Betriebe. Zu eigentlichen gewaltmässigen Ausschreitungen aber kam es nicht dank der umsichtigen Haltung der Streikführer und auch dank dem mässigenden Einfluss, den der damalige Stadtammann Dr. Hugo Dietschi im Gemeinderat ausübte.
Foto: Aufruf zum Generalstreik (Nachlass Jacques Schmid, Zentralbibliothek Solothurn)