Wo sich zu Olten der «St. Urbanerhof» befunden hat, der im dreizehnten Jahrhundert dem Kloster St. Urban gehörte, ist bisher leider nicht mit Sicherheit auszumachen. Dass es aber in dem Frohburgerstädtchen Olten einen solchen St. Urbanerhof gegeben hat, deutet wohl auch darauf hin, dass das durch Werner und Lütolf von Langenstein 1194 gegründete Zisterzienserkloster St. Urban dem Benediktinerklösterlein Schönthal bei Langenbruck, das um die Mitte des 12. Jahrhunderts durch Graf Adalbero von Frohburg und seine beiden Söhne Volmar und Ludwig gegründet und mit einem kleinen, abgerundeten Herrschaftsgebiet ausgestattet worden war, sehr rasch den Rang abgelaufen hat. Dazu mag beigetragen haben, dass der Zisterzienserorden damals einen ungeheuren Bedeutungszuwachs zu verzeichnen hatte.
An die Präsenz der St. Urbaner Mönche in unserer Stadt erinnern heute bloss noch als Fundstücke wohlerhaltene St. Urbaner Backsteine, kunstvoll gefertigte Ziegelsteine, welche in der ersten Blütezeit des Klosters in der klostereigenen Manufaktur zwischen 1250 und 1290 hergestellt wurden und weitherum als ganz besonders feine Rahmenstücke für Fenster- und Türgewände verwendet wurden.
Foto: «St.Urbaner Backstein» mit den Wappen der Grafen von Frohburg, von Nidau-Straßberg, der Freiherren von Bechburg und der Freiherren von Balm (Historisches Museum Olten)