Auch wenn für die meisten Orte unserer Region ein früher schriftlicher Nachweis über ihre Existenz fehlt, lässt sich, gestützt auf namenkundliche Forschungen, für viele Gemeinden wenigstens grössordnungsweise der Nachweis erbringen, wann sie entstanden sein dürften. So gelten z.B. Ortsnamen, die auf «–ingen», «-ken» oder «–kofen» enden, gemeinhin als Orte, die zur Zeit der Landnahme durch die Alamannen ab dem 6. Jahrhundert entstanden sein dürften. So wohnten, wenn wir den Namenforschern glauben wollen, in Egerkingen (Egarachingen) die Leute des Egarich und in Dulliken (Tullingenhova) standen die Höfe der Leute des «Tullo». Ortsnamen hingegen, die auf «-wil» oder «-ach» enden, sind meist etwas älter, deuten sie doch in der Regel auf eine Gründung zur Zeit der Römerherrschaft hin. Daneben aber gibt es unter den Flur- und Ortsnamen solche, die eindeutig noch weiter zurückreichen, also sicher mindestens keltischen Ursprungs sind. Zu ihnen gehört zum Beispiel der «Belchen» und, wenn wir davon ausgehen können, dass der Name «Oltun», wie er anno 1201 erstmals schriftlich fassbar wird und wie die Sprachforscher glaubhaft machen, tatsächlich auf die Urform «Ollodunum» oder «Olladunum» zurückzuführen ist, auch der Name unserer Stadt. Dieser Umstand würde belegen, dass bereits rund tausend Jahre vor unserer Zeitrechnung hier ein «dunum», d.h. ein befestigter Platz an einem Fluss bestanden hat, der zu jener Zeit «Olla» geheissen haben dürfte.
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Gewandschliessen, Schmuckringe und Keramik aus einem Steinkistengrab in der Studenweid bei Däniken (Historisches Museum Olten)