In der Hägendörfer Teufelsschlucht, wenig oberhalb des engen und niedrigen Felsentors, das kaum jemand aufrechten Ganges durchschreiten kann, liegt auf den vom Cholersbach ausgewaschenen Jurafelsen des jenseitigen Ufers ein mächtiger Findling aus Walliser Urgestein. Er ist offensichtlich anlässlich der letzten grossen Vergletscherung auf dem Rücken eines Ausläufers des Rhonegletschers hierher gelangt. Er ist ein eindrücklicher Zeuge davon, dass in der letzten Eiszeit der Rhonegletscher wirklich bis in die Region Olten vorgestossen ist. So ist es denn auch nicht weiter verwunderlich, dass nach dem Abschmelzen der Gletscher gerade in den Gletscherrandgebieten um Olten, im Chäsloch in Winznau etwa und in den Sälihöhlen, frühe steinzeitliche Höhlensiedlungen nachgewiesen werden können. Auch der Oltner Mammutfund wird mit diesen frühesten Siedlungen in Zusammenhang gebracht. Zudem scheinen die reichen Feuersteinvorkommen z.B. im «Chalofen» an der Wangner Grenze in der Neusteinzeit sogar in einer Art «Bergwerk» abgebaut und in einem Umkreis von gut 30 Kilometern um die Fundstelle als Rohmaterial für Steinwerkzeuge und -klingen aller Art verwendet worden zu sein. Neusteinzeitliche Funde sind auf dem Gebiet unserer Stadt sogar derart häufig und in solcher Qualität gefunden worden, dass einzelne Typen von Klingen sogar unter dem Namen «Dickenbännli-Spitzen» in der Fachliteratur zu einem eigenen Leitbegriff geworden sind. Die besonderen topografischen Gegebenheiten scheinen also den Raum Olten schon zu diesem frühen Zeitpunkt zu einem besonders privilegierten Siedlungsraum gemacht zu haben.
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Neusteinzeitliches Werkzeug: auf Oltner Gebiet gefundenes Steinbeil und Pfeilspitzen (Historisches Museum Olten)