Seit der Erweiterung des SBB-Industriewerks Tannwald an der Industriestrasse im Jahr 2005 wurde die 1855 errichtete Hauptwerkstätte beim Bahnhof an der Gösgerstrasse Schritt für Schritt stillgelegt. Ebenfalls in Etappen soll nun an zentralster Lage unmittelbar neben dem Bahnhof Olten auf einer Fläche von rund 29‘000 m2 (68‘000 m2 BGF) ein neues Arbeits- und Wohnquartier entstehen. Der erste Schritt ist auf der Basis eines eisenbahnrechtlichen Verfahrens bereits vollendet: Ab Mitte 2014 wurde ungefähr in der Mitte des Areals eine der vier Betriebszentralen der SBB in Betrieb genommen.
Verdichtet in die Höhe bauen
Für das übrige Areal wurde ein Gestaltungsplan erarbeitet, der die Rahmenbedingungen für die Nutzung festlegt. Das Areal in Gleisnähe ist hervorragend geeignet, um verdichtet in die Höhe zu bauen und einen deutlichen städtebaulichen Akzent zu setzen. Geplant sind insgesamt sechs grossvolumige Bauten mit einer Höhe von bis zu 46 Metern und 13 Geschossen; in den oberen Geschossen geplante Auskragungen tragen zur unverwechselbaren Identität des neuen Quartiers bei.
Entlang einem öffentlich zugänglichen Boulevard sind in den Erdgeschossen mehrheitlich publikumsorientierte Nutzungen mit Bezug zum öffentlichen Raum wie Läden, Schalterbereiche oder Restaurants vorgesehen; verkehrsintensive Anlagen wie zum Beispiel Einkaufszentren sind hingegen nicht zugelassen. In der gemischten Nutzung mit Dienstleistungen und Wohnen gilt ein Mindestwohnanteil von 30% Wohnanteil, die aber nicht gleichmässig auf alle Gebäude verteilt sein müssen. Zwischen den neuen Gebäuden bleiben einige Altbauten teilweise oder ganz erhalten und werden in die neue Überbauung integriert. Die Geschichte der Eisenbahnwerkstätte lebt somit weiter.
Akzent auf Nachhaltigkeit
Im von der Einwohnergemeinde gemeinsam mit der SBB Immobilien AG geplanten Projekt spielen für die Energiestadt Olten auch die Ansprüche an Nachhaltigkeit und sorgfältigen Umgang mit Umwelt, Energie und Ressourcen eine grosse Rolle: Die kommunale Energieplanung ist fester Bestandteil der Bauplanung und alle Neubauten erfüllen die Ziele des Minergie- oder eines vergleichbaren Standards. Auf dem Areal wird der Langsamverkehr – zu Fuss Gehende und Velofahrende – gefördert. Begrünte Freiräume laden zum Flanieren und Verweilen ein. Durch die Nähe zum Bahnhof besteht zudem eine optimale Anbindung an den öffentlichen Verkehr, die durch zwei am Areal entlang führende Buslinien ergänzt wird. Carsharing, Akku-Aufladestationen für E-Bikes und grosszügige Veloabstellplätze sind weitere Stichwörter.