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Oltner Kunstpreis geht an Mike Müller
Auf Antrag der letztmals dafür zuständigen Kulturförderungskommission verleiht der Stadtrat einen Kunstpreis, vier Anerkennungspreise und einen Förderpreis. Im Weiteren werden auch drei Ehrengaben für besondere Verdienste um Stadt und Region Olten überreicht.
Aufmüpfiger Satiriker und vielgesichtiger Schauspieler
Der Kunstpreis der Stadt Olten in der Höhe von 6000 Franken geht an den in der Region Olten aufgewachsenen und heute in Zürich lebenden Schauspieler und Satiriker Mike Müller. Er absolvierte die Kantonsschule Olten, wo er seine ersten Theatererfahrungen machen konnte. Später spielte er in der Kanti-Theatergruppe und gründete 1983 zusammen mit Daniel Tröhler und Daniel Hoch die Jugendtheatergruppe Olten, die dann als Theatergruppe Olten unvergessliche Auftritte zustande brachte. Jahrelang arbeitete er mit seinen Freunden auch im Theaterstudio Olten mit. Nach seinem Philosophiestudium in Zürich hat Mike Müller verschiedene Schauspiel-Workshops im In- und Ausland besucht und wurde, besonders durch seine Auftritte im Fernsehen, bald schweizweit bekannt, in der Deutschschweiz vor allem durch seine Parodien im Satiremagazin „Viktors Spätprogramm“. Seit 2008 war er bis vor kurzer Zeit jeweils am Sonntagabend in der Satiresendung „Giaccobo/Müller“ zu sehen. Auch in vielen Filmrollen konnte man Mike Müller schon bewundern. Einen ausserordentlichen Eindruck hat er in der TV-Serie „Der Bestatter“ hinterlassen, mit deren Fortsetzung er zurzeit beschäftigt ist. Mike Müller als Schauspieler hat eine ganz besondere Eigenschaft, schreibt die Kulturförderungskommission: Er beherrscht bei seinen Auftritten die Bühne mit einer unglaublichen Präsenz, die sich nie aus der Fassung bringen lässt. Aufmüpfiger Satiriker und vielgesichtiger Schauspieler, so kennen nicht nur die Oltner Mike Müller.
Flück – Hoerni – Vögeli – Binz
Anerkennungspreise der Stadt Olten in der Höhe von je 3000 Franken gehen an die bildende Künstlerin Marianne Flück-Derendinger (Wangen an der Aare), an die Musikerin Fabienne Hoerni (Starrkirch-Wil), an die Theaterschaffende und Regisseurin Käthi Vögeli und an den bildenden Künstler Jörg Binz. Die in Olten aufgewachsene Marianne Flück-Derendinger arbeitet seit 1985 als Künstlerin, meist als Holzplastikerin, und bekam 1991 einen Werkjahrbeitrag des Kantons Solothurn. Unverkennbar sind ihre Figuren: expressiv in den Körpern und auf einige wenige intensive Haltungen reduziert. Sie sind Ausdruck der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Widerstand des Holzes, der Bildfindung im Material, den Holzstücken, deren Wuchs oder Maserung. Ab 1999 kamen erste Acrylbilder und weitere zweidimensionale Arbeiten hinzu.
Fabienne Hoerni ist in Aarburg aufgewachsen. Sie hat ein Studium an der Jazzschule Basel mit dem Hauptfach Saxophon absolviert und ist seit Jahren in der regionalen wie nationalen Musikszene fest verwurzelt. Sie spielt in verschiedenen Formationen im In- und Ausland. In den letzten Jahren hat sie mehrere CD-Produktionen veröffentlicht und setzt sich für die Förderung junger Musiker und Musikerinnen ein. Ihr musikalischer Stil zeichnet sich durch klare Melodieführung, groovige Rhythmik und einem ausgesprochen warmen Klang ihres Instrumentes aus.
Käthi Vögeli entschied sich nach Matur, Lehrerdiplom in Liestal und vierjähriger Leitung des Robinsonspielplatzes Olten für eine Theaterausbildung an der Ecole internationale du Théâtre Jacques Lecoq in Paris. Es folgten Weiterbildungen in Regie, Stimmarbeit und verschiedenen Theatermethoden. In Olten ist sie seit über dreissig Jahren mit Theaterprojekten präsent, so mit Theater Juckt und mit Theater- und Tanztheateraufführungen in Zusammenarbeit mit Ursula Berger. Als Regisseurin bringt sie schweizweit bestehende Werke oder Uraufführungen eigener Kreationen auf die Bühne. Mit grossem Erfolg inszenierte sie bei den Schlossspielen Falkenstein Niedergösgen das Stück Romeo und Julia.
Mit grosser Leidenschaft und bewundernswerter Konsequenz hat sich Jörg Binz ganz der Kunst und der Malerei verschrieben. In diesem Jahr wird der Kunstmaler, Zeichner und Grafiker 74 Jahre alt. Nach einer Ausbildung zum Grafiker folgte eine Ausbildung zum Zeichenlehrer, als der er in der Folge auch arbeitete. Im Laufe der Jahrzehnte hat Jörg Binz eine unverwechselbare Farben-, Formen- und Bildersprache gefunden. Er hat ein von der Kraft der Farben, von grosser Intensität und Bewegung, von Kontrasten und Gegensätzen gezeichnetes Bilderuniversum geschaffen. In Olten und anderen Städten hat Jörg Binz an vielen Einzel- und Gruppenausstellungen mitgewirkt. Besonders bekannt geworden ist er mit seinen prägnanten, meisterhaften Porträts.
Förderpreis für Daniel Kissling
Ein Förderpreis der Stadt Olten in der Höhe von 3000 Franken wird an den Oltner Daniel Kissling verliehen, Schriftsteller, Mitherausgeber und Redakteur des Literaturmagazins Narr, welches 2016 mit dem Anerkennungspreis für Literatur des Kantons Solothurn ausgezeichnet wurde. Weiter schreibt Daniel Kissling für das Onlinemagazin VICE Schweiz und verfasst Kolumnen für den Stadt-Anzeiger Olten. Ebenso bekannt ist er als Geschäftsführer der Oltner Bar Coq d’Or und als Bassist der Band Drive-by Kiss. Daniel Kissling besuchte in Olten die Kantonsschule und studierte später an der Universität Basel. Er ist in Olten im Bereich Kultur vielfältig engagiert.
Schliesslich gehen noch drei Ehrengaben in Form je einer Plastik im Wert von rund 600 Franken für besondere Verdienste im Kulturbereich an die Organistin und Konzertveranstalterin Brigitte Salvisberg, Organistin der evangelisch-reformierten Kirche der Pauluskirche Olten und administrative und künstlerische Leiterin des Konzertzyklus „Abendmusiken Pauluskirche Olten“, an die Offene Kirche Region Olten, die immer wieder interessante Referate und regelmässig ein 20-minütiges Friedensgebet organisiert, aktuell am Donnerstag zur Marktzeit in der Klosterkirche, sowie an die Initiantinnen und Initianten von 23 Sternschnuppen, die im vergangenen Advent bereits zum fünften Mal stattgefunden haben, vielseitige und überraschende kulturelle Glanzlichter, im Dezember täglich je 30 Minuten zu geniessen und getragen von über zwanzig Oltner Kulturveranstaltenden.