1. Ausgangslage
Der Stadtrat erteilte an seiner Sitzung vom 01.05.2017 der Direktion Soziales den Auftrag, Möglichkeiten einer aufsuchenden Sozialarbeit zu prüfen. Der Stadtrat stützte sich dabei u.a. auf einen Bericht der Arbeitsgruppe Sicherheit im öffentlichen Raum.
Die Direktion Soziales nahm mit verschiedenen möglichen Leistungserbringern Kontakt auf. Mögliche Partner waren die SIP Zürich, die Suchthilfe Olten und die SIP Langenthal. Die SIP Zürich hätte konzeptuelle Hilfe angeboten. Die Suchthilfe Olten entschied sich, die Möglichkeit des Aufbaus eines eigenen Angebotes aufsuchender Sozialarbeit nicht weiter zu prüfen. Mit der SIP Langenthal fanden Gespräche statt.
Die SIP-Langenthal (
www.sip-langenthal.ch ) ist ein Projekt des Trägervereins offene Kinder- und Jugendarbeit Oberaargau ToKJO (
www.tokjo.ch ). Thomas Bertschinger, Stellenleitung ToKJO, empfahl, als ersten Schritt zur Prüfung des Aufbaus einer aufsuchenden Sozialarbeit vor Ort eine Sozioanalyse durchzuführen. Auf Anfrage der Direktion Soziales hin reichte er im Namen der Trägerschaft ToKJO eine Offerte für die Durchführung einer Sozioanalyse in Olten ein.
2. Erwägungen
Eine Sozioanalyse vor Ort würde u.a. folgende Bausteine enthalten:
• Begehungen von stark frequentierten Plätzen, Problemzonen und Treffpunkten zu verschiedensten Tageszeiten
• Recherchen in Bezug auf Angebote, Treffpunkte, Institutionen, Statistik, Gesetzesverstösse u.a.
• Quantitative Befragungen von Betroffenen, Gewerbetreibenden, Anwohnern und Passanten
• Qualitative Interviews, Befragung von Schlüsselpersonen zu den Themen Sicherheit, Soziales, Bildung, Politik, Bau, u.a.
Als Ergebnis einer solchen Analyse würde zuhanden des Stadtrats ein Abschlussbericht mit Situationsanalyse, möglichen Massnahmen, Empfehlungen und – sofern ein Bedarf dazu erkannt worden ist – einem Modell für den Aufbau einer aufsuchenden Sozialarbeit verfasst.
Als Voraussetzung für die erfolgreiche Durchführung einer Sozioanalyse müsste der Stadtrat die städtischen und mit der Stadt verbundenen Stellen und Akteure zu einer kooperativen Zusammenarbeit mit der beauftragten externen Stelle verpflichten.
Eine Sozioanalyse könnte im Zeitraum Februar 18 – Oktober 18 oder auch zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt werden.
Die Kosten betragen pauschal CHF 19'500. Sollen die Bedürfnisse der Jugendlichen im Altersbereich speziell erhoben werden, kann dieser zusätzliche Baustein für CHF 7'700 eingekauft werden.
Die Direktion Soziales erachtet die Erarbeitung einer soliden Entscheidungsgrundlage als zwingend und empfiehlt deshalb dem Stadtrat, die Mittel zu bewilligen.
Beschluss:
1. Sozioanalyse: Zu Gunsten von Konto EGO 5790.3132. wird ein Nachtragskredit von CHF 19’500 bewilligt.
2. Im Gegenzug wird auf Konto 5790.4511.00 eine Fondsentnahme aus dem Fonds des EK 29100.30 im gleichen Betrag verbucht.
3. Die Direktion Soziales wird mit dem Vollzug beauftragt.