Mit der Gemeindeordnung vom 9. April 1817 beginnt für Olten der Weg zu einer zeitgemässen Verwaltung. Bereits damals nämlich wurden die ersten «Ressorts» und die ersten Gemeindekommissionen geschaffen, auch erhielt die Stadt damals in der Person des nachmaligen Bundesrates Josef Munzinger einer ersten, von der Gemeinde selbsterwählten hauptamtlichen Stadtschreiber. Es folgten 1850 die Wahl zweier städtischer «Polizeidiener», 1866 die Schaffung des Amtes eines städtischen Bau- und Forstaufsichters, 1874 wurde der Stadtschreiber verpflichtet, einen Gehilfen anzustellen, 1875 erhielt Olten einen Bauverwalter und einen städtischen Wegmeister, 1880 wurde der erste Schlachthausverwalter gewählt, 1881 die Finanzverwaltung in einer Hand zentralisiert, 1889 wählte man einen Stadt-Ingenieur, 1892 den ersten Stadtkassier, 1896 wurde der Postens eines städtischen Brunnenmeisters geschaffen, 1904 vereinigte man Hoch- und Tiefbau und wählte den ersten Stadtbaumeister, 1912 erhielt der amtierende Stadtammann gegen seinen Willen (!) einen Lohn und schliesslich wurde 1917 Dr. Hugo Dietschi erster hauptamtlicher Stadtammann Oltens. Unter der Ägide von Stadtamman Dr. Hugo Dietschi wurde Olten um die Wende zum 20. Jahrhundert auch zu einer aufgeschlossenen Gemeinde mit zeitgemässen Organisationsformen.
Foto: Das Titelblatt des "Nebelspalters" vom 24. August 1912 nahm die nachlässige Amtsführung des damaligen Oltner Stadtkassiers aufs Korn (Stadtarchiv Olten).