Schon in den ältesten erhaltenen Ämterlisten unserer Stadt ab 1555 werden neben dem Statthalter, den Räten und Gerichtssässen immer auch sechs bis acht Feuerschauer genannt. 1583 schliesslich findet sich in dem «Ämterbesatzungen» auch erstmals eine Liste derer, die «zuom feuwer ze ritten vnd ze louffen verordnett sindt». Von sechs Vertretern aus besser gestellten Familien, dem jungen Urs von Arx, von Durs Schmidt, Hans Schriber, Hans Schmidt, Vlli Müller, Marx Nebicker und Mathiß Buser heisst es hier «die obgemelten siben personen söllen zuo roß sin». Dann werden weitere fünf Männer aufgeführt, von denen es heisst, sie sollten «in die wydte louffen». Darauf folgen weitere dreizehn Namen von Männern «so in die nähe louffen söllen». Auch der Nachtwächter hatte bei seinen Kontrollgängen durch den Wehrgang ganz besonders aufmerksam Acht zu geben, ob nicht irgendwo ein Feuer auszubrechen drohe. Stellte er etwas Verdächtiges fest, hatte er augenblicklich Alarm zu schlagen und die Bürgerschaft zu wecken.
Mit Hacken und Feuerleitern rückten dann die in Löschzügen organisierten Männer dem Feuer zu Leibe. Die restlichen Einwohner reichten in langen Ketten Wasser her in den Feuereimern, die früher jeder Bürger ins städtische Zeughaus abzuliefern hatte. So hilflos nämlich war man damals noch dem Feuer ausgeliefert, dass die Leute sogar aus den Nachbargemeinden der durch einen Brand bedrohten Bürgerschaft zu Hilfe eilten. Oltner Feuerreiter und Feuerläufer ihrerseits leisteten nicht selten Hilfe bis in den Aargau und ins obere Gäu.
Foto: Alte Oltner Feuereimer und Brandsteuerrodel von 1789 ((Historisches Museum und Stadtarchiv Olten)