Schon in den ersten Anfängen der Eisenbahngeschichte erkannte man in Olten die hervorragende wirtschaftliche Bedeutung dieses neuen Verkehrsmittels. Darum entsandte der Rat bereits am 17. Juli 1845 zwei seiner Mitglieder nach Solothurn, um dem Regierungsrat das Interesse Oltens an einem Anschluss an die zur Diskussion stehende Eisenbahnlinie Basel-Olten anzumelden.

Dank privater Initiative und nicht zuletzt dank des Einflusses des ersten Direktors der Schweizerischen Centralbahn, Johann Jakob Trog (1807-1867), wurde Olten so bereits in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts zum Knotenpunkt der bedeutendsten schweizerischen Eisenbahnlinien. An diesen Umstand erinnert noch heute im Oltner Hauptbahnhof der «Kilometer-Null-Stein», von dem aus ursprünglich das gesamte schweizerische Schienennetz vermessen worden ist.
Die Bedeutung Oltens als Eisenbahnknotenpunkt war auch Anlass für eine unerhörte wirtschaftliche und bevölkerungsmässige Entwicklung unserer Stadt, deren Bevölkerung sich innerhalb von 60 Jahren, in der Zeit von 1850 bis 1910, annähernd versechsfachte!

Mit der Geschichte Oltens als Eisenbahnknotenpunkt verbindet sich allerdings auch die Erinnerung an das schreckliche Unglück, das sich am 28. Mai 1857 beim Bau des alten Hauenstein-Tunnels ereignete, und dem insgesamt 63 wackere Tunnel-Arbeiter zum Opfer fielen.

Foto: Ehrenmeldung für die tatkräftige Mithilfe bei den Bergungsarbeiten anlässlich des Unglücks beim Bau des Hauenstein-Tunnels.